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Autorenlesung: Der lange Gang: Der Todesmarsch von Helmbrechts nach Volary – Nanne Wienands

Die Geschichte des Frauenaußenlagers Helmbrechts und des grausamen Todesmarschs nach Volary. Wienands erzählt von den qualvollen Zuständen im Lager und dem Schicksal von über 600 Frauen, die auf dem Todesmarsch den Tod fanden oder ermordet wurden. Basierend auf historischen Recherchen und Zeitzeugenberichten, darunter die Aussagen der Überlebenden Hanka Kotlicki.

9. Mai @ 19:00 22:00

€10 Eintritt (wegen Platzbegrenzung bitte Karten verbindlich reservieren per Mail an info@wilsbergensis.de) Es wird eine Abendkasse geben, wir garantieren nicht für einen Sitzplatz

Wilsbergensis

Marktplatz 5
Weißenstadt, Deutschland 95163 Germany
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0511 7337105
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„Der lange Gang“

Das Buch „Der lange Gang“

Das Schicksal der Frauen im Konzentrationslager Helmbrechts und den grausamen Todesmarsch von Helmbrechts nach Volary

Über 600 Frauen und Mädchen im Alter von 18 bis 30 Jahren mussten unter grausamen Bedingungen als Arbeitskräfte für die Rüstungsproduktion zur Verfügung stehen. Sie wurden als „Schutzhäftlinge“ bezeichnet. Sie waren aus verschiedenen Lagern, unter anderem aus dem Konzentrationslager Ravensbrück nach Helmbrechts überstellt worden. Helmbrechts gehörte verwaltungsmäßig, wie viele andere kleine Lager auch, zum Konzentrationslager Flossenbürg. Das Lager in Helmbrechts wurde erst im Jahr 1944 fertiggestellt; vorher mussten die Frauen in den ehemaligen Hallen der Firma Witt leben. Mit Bezug der Baracken ging viermal täglich ein langer Häftlingszug quer durch Helmbrechts vom Lager zu den Arbeitshallen. Im Frühjahr kamen noch einmal über 600 Frauen nach Helmbrechts.

Es waren jüdische Frauen, die den Weg von Grünberg in Schlesien nach Helmbrechts hinter sich hatten. Sie waren nicht mehr arbeitsfähig und litten an schrecklichen, tödlich verlaufenden Erkrankungen. Man versorgte sie nicht – weder mit Essen, Trinken, Medikamenten oder Kleidung – sondern sperrte sie ohne Hilfe in eine Baracke.

Gedenkstätte „Langer Gang“ Schwarzenbach a.d. Saale

Angesichts der näher rückenden amerikanischen Truppen wurde das Lager Helmbrechts Mitte April 1945 geräumt. Dokumente wurden vernichtet, die Leichen verscharrt. Am 13. April 1945 wurden die Frauen auf einen Todesmarsch geschickt, der noch einmal drei Wochen dauern sollte. Viele der Frauen starben an Entkräftung, Hunger und Erschöpfung. Wer nicht mehr weitergehen konnte, wurde vom SS-Wachpersonal ermordet. Weil er nichts gegen diese Morde unternommen hatte, wurde der Lagerkommandant Alois Dörr im Jahr 1969 zu lebenslanger Haft verurteilt, aber bereits nach acht Jahren begnadigt.

Dies ist eine der Besonderheiten des Todesmarsches von Helmbrechts nach Volary, von denen die beiden Referenten weitere Details berichteten. Welches unsägliche Leid die Frauen erfahren mussten, wurde in einer knapp halbstündigen Filmdokumentation mit Originalaufnahmen dargestellt. Autor Ludwig Mertel hat dazu Archivaufnahmen der US-Soldaten und die Aussagen einer der überlebenden Frauen, Hanka Kotlicki, verwendet. Sie besuchte Helmbrechts noch mehrmals.

Teil der Veranstaltungsreihe:

Trilogie des Vergessens

Literatursymposium „Erinnerung zu 80 Jahre Frieden“

08. – 10. Mai 2025 | Bad Weißenstadt am See

Die „Trilogie des Vergessens“ ist das Herzstück eines dreitägigen Literatursymposiums anlässlich „80 Jahre Frieden“.

Die Veranstaltungsreihe widmet sich der literarischen und historischen Auseinandersetzung mit den Themen NS-Verbrechen, Vergessen und Verfolgung. Drei Autoren präsentieren Werke, die das Erinnern an NS-Zeit, Widerstand und die Nachwirkungen bis in die Gegenwart beleuchten.

Mit freundlicher Unterstützung des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (StMWK)

Unsere Unterstützer:

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

https://www.stmwk.bayern.de

Förderverein Wilsbergensis e.V.

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