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Farm der Künster

eine animalische Collage

Philipp Charaoui 03 Oktober 2020


Weißenstadt – Seit Samstag bevölkern tierische Kunstwerke den ersten Stock des
Marktplatz 5 in Weißenstadt. Fünf regionale KünstlerInnen haben im neueröffneten
Antiquariat eine Ausstellung auf die Beine gestellt, in der es sich um das Thema Tiere
dreht. Die Ausstellung ist ab sofort für die nächsten Monate jeden Mittwoch und Samstag
von 14-20 Uhr im Antiquariat Kaufmann zu besuchen.


Hund, Katze, Papagei. Im oberen Stock des urigen Buchladens am Weißenstädter
Marktplatz ist diesen Samstag eine ganze Herde von Tieren eingezogen, nämlich in Form
von Zeichnungen und Installationen die fünf, aus der Region stammende Künstler dort
zusammengefügt haben. Die paar alten Granitstufen hinauf, begleiten fröhliche Ratten als
Bleistiftsketche den Weg. Helena Rutert, die selbst schon seit vielen Jahren zeichnet und
gerne auch mit einem ganz eigenen Humor daherkommt, hat in den oft unbeliebten Tieren
eine persönliche Ausdrucksform gefunden. Sie studiert Geographie in Bayreuth.


Selbstverständlich bleibt es bei der Künstlerin nicht nur bei Ratten, sondern man kann im
Ausstellungsraum fingerbemalte Geweihe oder akribisch gezeichnete Schmetterlinge
bestaunen. “Was bei mir die Ratten sind, das sind bei Philipp die Flamingos”. Gleich eine
komplette Wand hat Philipp Charaoui mit ihnen beklebt. Er erklärt selbst, dass die
flächendeckenden Flamingos nur durch die Hilfe der anderen Vier und die
überdimensionale Vervielfältigung durch die Druckerei Späthling machbar gewesen
wären.

“Definitiv Flamingos!”, sagt er und grinst. Zu den anderen Vier gehören auch
noch Sarah und Lisa Beer, Schwestern die mit gleicher Perfektion unterschiedlichste
Werke erschaffen haben. Sarah, die in ihrer Freizeit jede Menge Stunden in der Natur
verbringt, hat atemberaubende Fotografien von Tieren aufgehängt. Sieht man die seltenen
Bilder, lassen diese die unheimliche Ausdauer am Auslöser erkennen. Lisa hingegen
zeichnet, mal mit Buntstift, mal Aquarell, und erschafft dabei Tierzeichnungen, die man
erst auf den zweiten Blick als “doch keine Fotografie” aufdeckt. Sie sind beide, wie der
Rest der Truppe, sehr naturverbunden, wohl auch durch das Aufwachsen im
Fichtelgebirge.

Das zeigen ihre Studiengänge: Sarah macht Forstwirtschaft und Lisa
Tiermedizin. Die letzte der Künstlerinnen ist Christina Dietz. Sie ist besonders geschickt
mit dem Biegedraht und hat ein tierisches Schattenspiel an der Wand befestigt.
Unterschiedliche Tiere werfen so ihre Umrisse an die Wand. Dietz befindet sich derzeit
im Referendariat Grundschule in der Region. Eine gemeinsame Installation befindet sich, umgeben von den Einzelwerken, in der Mitte des Raumes: Blut, Federn, Kraniche; am besten selbst zu begutachten im Antiquariat Kaufmann.